Deutsche Elektroindustrie: Leichtes Plus
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Die Auftragseingänge in der deutschen Elektroindustrie haben im Oktober um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt. »Damit hat die Branche bei den Bestellungen den zweiten Monat in Folge einen Zuwachs verzeichnet«, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Die Inlandsbestellungen nahmen um 5,2 Prozent zu. Aus dem Ausland kamen dagegen weniger Aufträge (minus 0,7 Prozent). Aus dem Euroraum gingen im Oktober 1,4 Prozent mehr neue Aufträge ein als im Vorjahr, aus Drittländern jedoch 2,1 Prozent weniger.
Zwar ist das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie im November insgesamt weiter gestiegen, »aber während sich die Beurteilung der aktuellen Lage deutlich verbessert und sie es erstmals seit September 2019 wieder über die Null-Linie geschafft hat, gaben die allgemeinen Geschäftserwartungen den zweiten Monat in Folge leicht nach«, sagte Gontermann. Auch die Exporterwartungen sind im November zurückgefallen: Hier nahm der Saldo aus positiven und negativen Antworten gegenüber Oktober von plus acht auf nunmehr plus vier Zähler ab.
Im Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich Oktober lief ein Auftragsminus von 6,9 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum auf. Dabei gaben die Auslandsaufträge deutlich stärker nach (minus 10,3 Prozent) als die Bestellungen aus dem Inland (minus 2,3 Prozent).
Die reale – um Preiseffekte bereinigte – Produktion der Branche blieb im Oktober 2020 noch um 2,8 Prozent hinter ihrem Vorjahreslevel zurück. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres lag sie damit um 8,1 Prozent niedriger als vor einem Jahr.
»Der Umsatz der deutschen Elektroindustrie ist im Oktober um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 16,3 Milliarden Euro gewachsen«, sagte Gontermann. »Das war der erste Anstieg seit Februar.« Sowohl die Geschäfte mit Inlandskunden (plus 1,3 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro) als auch die mit Auslandskunden (plus 0,5 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro) legten zu. Die Erlöse mit Partnern aus dem Euroraum lagen im Oktober mit 3,2 Milliarden Euro um 1,9 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Umsatz mit Drittländern ging leicht um 0,4 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro zurück.
In den ersten zehn Monaten dieses Jahres kamen die Branchenerlöse auf 146,8 Milliarden Euro. Sie verfehlten damit den Vorjahreswert um 7,2 Prozent. Der Inlands- und der Auslandsumsatz gaben um 6,6 Prozent auf 69,8 Milliarden Euro beziehungsweise um 7,6 Prozent auf 77,0 Milliarden Euro nach. Das Geschäft mit der Eurozone summierte sich zwischen Januar und Oktober auf 28,4 Milliarden Euro (minus 7,8 Prozent).
Die Elektrounternehmen haben ihre Produktionspläne im November deutlich herabgesetzt. Lag der Saldo aus Firmen, die in den nächsten drei Monaten mehr beziehungsweise weniger herstellen wollen, im Oktober bei plus 13 Zählern, so fiel er jetzt auf plus zwei Punkte zurück. Die Zahl der Beschäftigten in der Branche liegt bei 876.400 – 9000 weniger als zu Jahresbeginn. 115.500 Mitarbeiter befinden sich in Kurzarbeit. Das sind 13 Prozent der Gesamtbeschäftigten. Im Mai waren es 181.700 Kurzarbeiter.