Die Zukunft der Fahrzeugsicherheit im Fokus

Artikel vom 21. September 2018
Prüftechnik Fahrzeugbau

Der Weg zu automatisiert oder vollständig autonom fahrenden Fahrzeugen ist noch weit und gespickt mit Herausforderungen, aber die Entwicklung ist bereits jetzt unumkehrbar. So lautete das Fazit, das die Expertenrunde im Rahmen des Messring User Days in München zog.

PRAXIS – Prüfanlagen

Den ersten mit Hilfe von druckluftgesteuerten Muskelgruppen bewegten Dummy präsentierte Messring. Bilder: Messring

Wissenschaftler, Versicherer, Verbraucherschützer sowie Vertreter der Automobil- und Zuliefererindustrie diskutierten vor mehr als 100 Branchenvertretern über die automobile Zukunft und die Herausforderungen für die Entwickler und Betreiber von Crashtestanlagen. „In den vergangenen 50 Jahren haben wir beim Thema Sicherheit fundamentale Fortschritte gemacht“, berichtete Dierk Arp, Geschäftsführer der Messring Systembau GmbH, „wir sollten uns darauf einstellen, dass das Tempo der Veränderungen in den kommenden 50 Jahren eher zunehmen wird.“

Arp gab einen Rückblick auf 50 Jahre Crashtestgeschichte, die Messring als Hersteller von Crashtestanlagen und deren Komponenten maßgeblich mitgestaltet hat. Im Lauf der Jahre baute das bayerische Unternehmen nicht weniger als 116 Crashtestanlagen weltweit. Seit vier Jahren ist das Unternehmen mit einer Tochtergesellschaft in China präsent. Und zum 50-jährigen Bestehen stellte der Anlagenbauer mit der Gründung der Messring Active Safety GmbH in Ingolstadt eine Weiche in Richtung Zukunft. In Zusammenarbeit mit Herstellern und Forschungseinrichtungen werden innovative Möglichkeiten für das Testen von Fahrerassistenzsystemen und aktiven Sicherheitssystemen entwickelt.

Die automobile Sicherheit der Zukunft stand bei zahlreichen Vorträgen und Diskussionen im Mittelpunkt. So referierte Michiel van Ratingen von Euro NCAP über zukünftige Richtlinien und Testverfahren. Prof. Dr. Ing. Lothar Wech von der TH Ingolstadt zeigte auf, dass die passive Sicherheit von Fahrzeugen noch für lange Zeit entscheidend für den Insassenschutz sein wird.

Der Crashtest kann bereits auf fünf Jahrzehnte zurückblicken.

Was moderne Crashtestanlagen für die Entwicklung der aktiven Sicherheit leisten können, verdeutlichte Prof. Norbert Schaub von der Daimler AG. Er referierte über das neue Testzentrum Fahrzeugsicherheit (TFS) von Mercedes-Benz in Sindelfingen, das Messring maßgeblich mitentwickelt und realisiert hat.

Dr. Igor Doric, Geschäftsführer der neu gegründeten Messring Active Safety, stellte eine bahnbrechende Neuentwicklung vor: Er präsentierte den ersten mit Hilfe von druckluftgesteuerten Muskelgruppen bewegten Dummy, der so realistisch wie kein Modell zuvor das Verhalten von Fußgängern im Straßenverkehr simulieren kann. Zusammen mit dem ebenfalls neu entwickelten Target Mover ist er geeignet, das Ansprechverhalten und die Zuverlässigkeit automatisierter Assistenzsysteme in komplexen Fahrsituationen zu testen. „Messring wird auch in den nächsten 50 Jahren die Herausforderung annehmen, die an uns als führendes Unternehmen im Bereich Crashtest-Technologie gestellt werden“, betonte Arp.

Petra Schlingensiepen

Talk of Town

Wächter & Wächter

 

Über Messring

Messring aus Krailling bei München ist Hersteller von Crashtestanlagen und deren Komponenten. Das mittelständische Unternehmen konzipiert und baut Testanlagen schlüsselfertig für Kunden in allen relevanten Märkten und auf nahezu allen Kontinenten. Über 100 große Crashtestanlagen wurden bislang für Automobilhersteller, Automobilzulieferer, staatliche Auftraggeber und Versicherungen realisiert.

www.messring.de

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