Bildverarbeitung neu gesehen

Artikel vom 21. Oktober 2021
Sonstige Dienstleistungen

Die Grundlagen und Begriffsdefinitionen zur industriellen Bildverarbeitung werden aktualisiert. Blatt 1 der Richtlinie VDI/VDE/VDMA 2632 liegt in einer neuen Fassung vor und stellt sich der Kritik der Nutzer. Die Richtlinienreihe VDI/VDE/VDMA 2632 hat das Ziel, Anwender und Lösungsanbieter in der erfolgreichen Umsetzung von Projekten zu unterstützen.

Die Fachterminologie der Grundlagen und Begriffe zur industriellen Bildverarbeitung wird überarbeitet. Bild: Vitronic

Die industrielle Bildverarbeitung blickt auf eine Erfolgsgeschichte zurück: Seit drei Jahrzehnten ist sie für Mess-, Prüf- und Positionieraufgaben im Fertigungstakt aus vielen Wirtschaftszweigen nicht mehr wegzudenken.

Wesentlicher Faktor für jeden Projekterfolg ist ein gemeinsames Verständnis von Nutzer und Anbieter über Anforderungen, Rahmenbedingungen und zu erbringender Leistung des Bildverarbeitungssystems – von Projektbeginn an. Missverständnisse durch unscharfe Begriffe und Unklarheiten erhöhen den Realisierungsaufwand oder gefährden gar den Projekterfolg.

Missverständnisse verhindern

„Eindeutige Begriffe und eine verständliche Erläuterung sind die Grundlagen für den Projekterfolg. Die Neufassung von Blatt 1 der Richtlinienreihe VDI/VDE/VDMA 2632 verhindert teure Missverständnisse“, sagt Dr.-Ing. Heiko Frohn, Mitglied im Vorstand der VDMA-Fachabteilung Machine Vision und Geschäftsführer Technik bei Vitronic.

Das Ziel der Überarbeitung von Blatt 1 war es, die Fachterminologie klarer und verständlicher darzustellen. Begriffsdefinitionen werden präzisiert und Unklarheiten aufgelöst. So wurde die Begriffswelt rund um das Zusammenspiel von Beleuchtung, Szene und Kamerasystem überarbeitet und anschaulich visualisiert. Komplett neu ist der Abschnitt „Bildauswertung“.  Bislang wurden zum Beispiel die Begriffe „Referenzmuster“, „Grenzmuster“ und „Idealmuster“ eher intuitiv verwendet – ein Risiko für Missverständnisse. Hier wurde nun Klärung geschaffen.

Einen leistungsfähigen Klassifikator zu entwickeln und ihn zielführend zu konfigurieren, ist eine Kernkompetenz der Bildverarbeitung. Die Leistungsfähigkeit eines Klassifikators in der Praxis zu erfassen und durch Kennzahlen zu beschreiben, eine andere. Für alle Nutzer, die nicht täglich mit Klassifikations- und Fehlklassifikationsraten, Pseudo-Fehlerraten und Zuweisungsraten arbeiten, ist die neue Ausgabe der Richtlinie eine Hilfe. Die gebräuchlichen Begriffe zur Bewertung einer Klassifikationsleistung werden zusammengefasst.

Die Fachwelt ist nun aufgerufen, den Entwurf zu prüfen. Verbesserungsvorschläge können bis zum 31.12.2021 über den Verein deutscher Ingenieure eingereicht werden.

 

Über die Richtlinienreihe

Die Richtlinienreihe VDI/VDE/VDMA 2632 „Industrielle Bildverarbeitung“ gibt Anbietern und Nutzern von Bildverarbeitungssystemen wichtige Hilfestellungen bei der erfolgreichen gemeinsamen Projektabwicklung. Blatt 2 hat sich vielfach bei der Erstellung von Lasten- und Pflichtenheften bewährt. Blatt 3 gibt wichtige Tipps für die Abnahme von Bildverarbeitungssystemen. Blatt 3.1 stellt Methoden zur Prüfung der Klassifikationsleistung bei entsprechenden Systemen vor. Basis dieser Richtlinien ist die Terminologie, die in Blatt 1 definiert und allgemeinverständlich erläutert wird.

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