Nachholbedarf bei Digitalisierung

Artikel vom 7. April 2022
Sonstige Dienstleistungen

Deutschland zeige bei der Entwicklung von digitalen Technologien »erhebliche Schwächen«, konstatiert die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) im Jahresgutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit. Effizienz- und Ressourcenfragen scheinen angesichts des »Aufholpotenzials«, das Deutschland bei der Digitalisierung grundsätzlich hat, die kleineren Probleme.

Übergabe des EFI-Gutachtens (von links): Prof. Dr. Till Requate, Prof. Dr. Irene Bertschek (zugeschaltet), Prof. Dr. Katharina Hölzle (stv. Vorsitzende), Prof. Dr. Uwe Cantner (Vorsitzender), Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger, Prof. Dr. Holger Bonin, Prof. Dr. Carolin Häussler. Bild: EFI

Die Expertenkommission, die seit 2008 die Bundesregierung berät, hat die Potenziale digitaler Plattformen, die Forschungs- und Innovationspolitik in der neuen Legislaturperiode, Schlüsseltechnologien und technologische Souveränität und den motorisierten Individualverkehr auf dem Weg zur Nachhaltigkeit analysiert. Insbesondere vermerkt das Gutachten Deutschlands Defizite bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens.

»Im internationalen Vergleich liegt Deutschland bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens weit hinter anderen europäischen Ländern zurück«, erklärte Kommissionsmitglied Irene Bertschek. Sie ist Professorin für Ökonomie der Digitalisierung an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Leiterin des Forschungsbereichs »Digitale Ökonomie« am Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim.

Massive Defizite

Die Kommission hebt im Gutachten den erheblichen Rückstand Deutschlands bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens hervor und betont, dass die Nutzung von Gesundheitsdaten neue Möglichkeiten für eine personalisierte Medizin eröffnet. Insbesondere die Corona-Krise habe schonungslos aufgezeigt, »dass das deutsche Gesundheitssystem massive Defizite bei der Digitalisierung aufweist.« Gleichzeitig seien große Innovations- und Wertschöpfungspotenziale mit der Digitalisierung im Gesundheitswesen verbunden.

»Unsere Analyse zeigt, dass digitale Technologien die Qualität der Gesundheitsversorgung verbessern können. Zudem eröffnet die zunehmende Verfügbarkeit von Gesundheitsdaten in Verbindung mit modernen digitalen Analyseverfahren neue und weitreichende Möglichkeiten für eine stärker personalisierte Diagnostik und Therapie«, sagte Bertschek.

Die Expertenkommission empfiehlt der Bundesregierung, rasch eine Digitalisierungsstrategie zu entwickeln und dabei alle relevanten Akteursgruppen des Gesundheitswesens einzubeziehen. Außerdem sollte das im Koalitionsvertrag angekündigte Gesundheitsdatennutzungsgesetz vorangebracht und besser über Funktionsweise, Handhabung und Mehrwert von Telemedizin und digitalen Gesundheitsanwendungen informiert werden.

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