Deutsche Elektroindustrie erholt sich
Service und Dienstleistungen
Die Auftragseingänge in der deutschen Elektroindustrie mit 14 Prozent mehr Bestellungen gegenüber dem Vorjahr im November 2020 den dritten Monat in Folge im Plus. »Allerdings waren die Orders im November 2019 auch zweistellig gesunken, sodass der jüngste starke Anstieg nicht zuletzt auf einem Basiseffekt beruht«, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.
Die Inlandsbestellungen nahmen im November 2020 um 16,7 Prozent zu, die Auslandsaufträge um 11,7 Prozent. Kunden aus der Eurozone orderten 10,2 Prozent mehr und die aus Drittländern 12,6 Prozent.
In den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres ergibt sich damit ein Auftragsrückgang von 4,8 Prozent. Die Inlandsorders stagnierten (minus 0,1 Prozent). Die Auslandsaufträge fielen um 8,5 Prozent geringer aus. Die Bestellungen aus dem Euroraum (minus 9,0 Prozent) und aus Drittländern (minus 8,2 Prozent) gaben in ähnlicher Größenordnung nach.
Die um Preiseffekte bereinigte Produktion der deutschen Elektroindustrie stieg im November um 2,5 Prozent über das Vorjahreslevel. »Hier konnte erstmals seit September 2019 wieder ein Zuwachs erzielt werden«, erklärte Gontermann. In den ersten elf Monaten 2020 lag die Erzeugung damit um 7,0 Prozent niedriger als vor einem Jahr.
Der Branchenumsatz nahm um 2,7 Prozent auf 17,0 Milliarden Euro zu. Im Oktober hatte es bei dieser Kennzahl den ersten Anstieg seit Februar gegeben. Die Inlandserlöse erhöhten sich um 1,7 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro, die Auslandserlöse um 3,6 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro. Während sich die Geschäfte mit der Eurozone im November 2020 um 9,1 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro verbessern konnten, gab es beim Umsatz mit Drittländern nur ein kleines Plus von 0,4 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro.
Im Gesamtzeitraum von Januar bis November 2020 beliefen sich die Branchenerlöse auf 163,8 Milliarden Euro, womit sie ihren Vorjahreswert um 6,2 Prozent verfehlten. Der Inlandsumsatz fiel um 5,8 Prozent auf 78,0 Milliarden Euro, der Auslandsumsatz um 6,6 Prozent auf 85,8 Milliarden Euro. Die Erlöse mit Kunden aus dem Euroraum waren um 6,3 Prozent gegenüber Vorjahr auf 31,8 Milliarden Euro rückläufig. Mit Drittländern wurden 54,0 Milliarden Euro umgesetzt – ein Minus von 6,7 Prozent.
Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Elektroindustrie lag zuletzt bei 875.200 – 10.000 weniger als zu Jahresbeginn 2020. 111.400 Mitarbeiter befinden sich noch in Kurzarbeit. Das sind 13 Prozent der Gesamtbeschäftigten. Im Mai 2020 waren es 181.700 Kurzarbeiter.
Das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie hat sich im Dezember 2020 den nunmehr achten Monat in Folge verbessert. Sowohl die Bewertung der aktuellen Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen fielen günstiger aus als im Vormonat. »Angesichts verschärfter Lockdown-Maßnahmen nicht nur in Deutschland würde es kaum überraschen, wenn die Ergebnisse der Januar-Befragung wieder schlechter ausfielen«, ergänzte Gontermann.