Frauen tragen zu besserer Arbeit bei
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»Frauen tragen zu effektiver Kontrolle und zu besserer Arbeit in Spitzengremien bei.« Zu dieser Erkenntnis kommt Anja Kirsch, wissenschaftliche Mitarbeiterin der TU Berlin. Sie befragte im Rahmen eines Forschungsprojekts jeweils 30 Frauen und Männer mit Aufsichtsratsmandaten in 75 börsennotierten Unternehmen zu den Auswirkungen eines höheren Frauenanteils in Kontrollgremien.
Seit 2006 beobachtet auch das Managerinnenbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) die Entwicklung. Dessen Ergebnisse wurden ebenfalls bekanntgegeben. Die Frauenanteile in den Spitzengremien großer Unternehmen in Deutschland sind im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Vielerorts gewann die Entwicklung jedoch insbesondere in den Vorständen kaum an Dynamik.
101 Vorständinnen gab es im Herbst vergangenen Jahres in den 200 umsatzstärksten Unternehmen – sieben mehr als ein Jahr zuvor. Bei insgesamt 878 Vorstandsposten entspricht dies einem Anteil von zwölf Prozent und damit einem Plus von gut einem Prozentpunkt. 2019 ging es noch etwas dynamischer aufwärts, jetzt büßte die Entwicklung ein wenig an Tempo ein.
Auch in den Vorständen der größten Banken und Versicherungen ist der Frauenanteil zuletzt langsamer gestiegen als im Jahr zuvor. In der Gruppe der DAX-30-Unternehmen stagnierte er sogar. In den Aufsichtsräten der größten Unternehmen in Deutschland ist der Frauenanteil hingegen durchgehend weiter gestiegen.
»Im Gegensatz zu einigen Aufsichtsräten sitzen bei den meisten Vorstandsrunden nach wie vor ganz überwiegend Männer am Tisch«, erklärt Katharina Wrohlich, Leiterin der Forschungsgruppe Gender Economics am DIW Berlin. In der größten Analyse dieser Art hat sie gemeinsam mit Anja Kirsch die Situation von mehr als 500 Unternehmen ausgewertet, wie hoch der Anteil von Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten ist.