EMV-Labor

Artikel vom 15. September 2020
Prüftechnik Elektronik und Elektrotechnik

Blick in das EMV-Labor der SGS in München: Die Sicherheit von RFID-Systemen kann jetzt bei SGS getestet werden. Bild: SGS

RFID-Systeme können Medizingeräte aus dem Takt bringen und gefährliche Zwischenfälle auslösen. Um das zu verhindern, ist eine abgesicherte elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) von Beatmungsmaschinen, Herzschrittmachern & Co. unerlässlich. Die internationale Prüfgesellschaft SGS erweitert ihr Prüfspektrum und bietet Herstellern von Medizingeräten ihre Prüfdienste im Bereich RFID an. Das Problem: RFID-Systeme können Medizingeräte stören – und z. B. Infusionspumpen anhalten oder bei Dialysegeräten die Blutwäsche stoppen. Um solche Risiken auszuschließen, müssen Medizingeräte eine hohe EMV aufweisen und absolut störsicher sein. Die Prüfgesellschaft SGS testet dies an ihrem Münchner Standort nach dem AIM-Standard 7351731. Der Standard IEC 60601-1-2:2014 legt zwar fest, was zu beachten ist, damit Medizingeräte elektromagnetisch sicher sind, es fehlen allerdings Definitionen zu konkreten Prüfverfahren und Testpegeln hinsichtlich RFID. Genau diese Leerstelle füllt der AIM-Standard 7351731. Die US-Genehmigungsbehörde FDA (Food an Drug Administration) hat ihn daher bereits seit einigen Jahren anerkannt. Sie fordert den Test nach dem AIM-Standard zusätzlich zur Qualifikation nach IEC 60601-1-2, um nachzuweisen, dass RFID-Systeme Medizingeräte nicht negativ beeinflussen können. Auf das Ergebnis können sich Hersteller verlassen: Das Vorgehen der SGS ist von der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) bescheinigt.

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